Wie organisiere ich ein Green Meeting?
Das österreichische Umweltzeichen für Green Meetings und Events können alle Arten von Meetings und Tagungen erhalten, die in der österreichischen Kongressstatistik definiert sind, wie zum Beispiel Kongresse, Symposien oder wissenschaftliche Konferenzen, sowie unterschiedliche Arten von Events. Genaue Details dazu finden Sie in der Richtlinie des Umweltministeriums.
7 Kriterien für ein Green Meeting
Das Besondere an diesem flexiblen Werkzeug ist, dass der Fokus nicht auf einem Bereich wie z.B. der Location gelegt wird, sondern auf die gesamte Veranstaltung. Somit können Veranstalter:innen und Organsiator:innen ihre nachhaltige Maßnahmen direkt in die Planung und Umsetzung integrieren. Der grüne Gedanke zieht sich als roter Faden durch alle Bereiche einer Veranstaltung (siehe Tabelle).
Überlegt ein/e Veranstalter:in, ein Green Meeting abzuhalten, sollte er/sie zuallererst den übersichtlich gestalteten Kriterienkatalog der Richtlinie UZ 62 durchgehen. Dieser beinhaltet sowohl „Muss-“ als auch „Soll-Kriterien“. Bei Muss-Kriterien handelt es sich um Grundbedingungen, die auf jeden Fall zu erfüllen sind. Um die notwendige Gesamtpunkteanzahl zu erreichen, gilt es zusätzliche Punkte aus den Soll-Kriterien zu generieren. Dies sind Kriterien, die auf die jeweilige Veranstaltung zutreffen und frei wählbar sind.
Übersicht der Bereiche mit je einem Beispiel für ein „Muss-“ & „Soll-Kriterium“
Bereich | Muss-Kriterium | Soll-Kriterium |
---|---|---|
Mobilität & Klimaschutz | Anreisemöglichkeit ohne PKW | Anreize für eine umweltfreundliche An- und Abreise |
Unterkunft | Kommunikation des Green Meetings an Unterkunftsbetriebe | Bewertung der Umweltstandards der Unterkunftsbetriebe |
Veranstaltungsstätten | Abfallbehälter in den Toiletten | Barrierefreiheit am Veranstaltungsort |
Beschaffung, Material- & Abfallmanagement | Wiederverwendung von Namensschildern | Erhebung der Abfallkennzahlen |
Aussteller und Messestandbauer | Kommunikation an die Aussteller/ Messestandbauer mit Empfehlungen zu Umweltkriterien | Verringerung von Drucksorten und Give-Aways im Ausstellungsbereich |
Catering & Gastronomie | Verwendung von Mehrweggeschirr | Lebensmittel mit Bio Qualität |
Kommunikation | Befragung der Teilnehmer:innen zu ihrer Meinung über die Green Meeting Maßnahmen (z.B. mittels Fragebogen) | Kommunikation der Umweltstandards der Unterkünfte an Teilnehmer:innen |
Soziale Aspekte | Sicherheitskonzept (bei mehr als 1.000 Teilnehmer:innen) | Unterstützung sozialer oder kultureller Initiativen |
Veranstaltungstechnik | Der Einsatz von Pyrotechnik ist verboten | Energieeffizientes Technikkonzept |
Zertifizierung durch Lizenznehmer
Im nächsten Schritt werden österreichische Lizenznehmer zur Unterstützung herangezogen. Informationen zu geeigneten Partner:innen stellt der Verein für Konsumenteninformation (VKI) zur Verfügung. Im Austrian Convention Bureau sind bereits über ein Drittel aller Mitgliedsbetriebe Lizenznehmer. Diese Meeting Professionals verfügen über langjährige Expertise in dem Bereich und helfen Veranstalter:innen bei der professionellen Umsetzung ihres ersten Green Meetings. Die Lizenznehmer wird mit der Lizenzierung beauftragt und ist somit für die korrekte Abwicklung und Aufbewahrung der erforderlichen Nachweise verantwortlich.
Schlussendlich werden alle notwendigen Daten und Unterlagen (z.B: Nachweise der Umsetzung, Partnervereinbarungen) vom Lizenznehmer in die Online-Zertifizierungssoftware des Umweltministeriums eingegeben. Nach einer Kontrolle durch den VKI ist der Prozess abgeschlossen und der Kongress/Tagung/Seminar/Workshop ist „nach den Kriterien des UZ62 als Green Meeting zertifiziert“.
Sind Green Meetings teuer?
Grundsätzlich fallen für Veranstalter:innen von Green Meetings keine Kosten für die Zertifizierung an. Diese übernimmt der Lizenznehmer im Zuge seiner jährlichen Beitragsgebühr. Eventuell anfallende Beratungskosten werden zwischen Veranstalter:in und Lizenznehmer individuell vereinbart. Nachhaltiges Veranstalten muss nicht teuer sein, es verlangt nur ein bisschen Kreativität und ein Besinnen auf das Ursprüngliche. Ganz im Gegenteil: Veranstalter:innen berichten davon dass durch die Umstellung und bewusstere Überlegung Ressourcen geschont und Kosten gespart werden können (z.B. Verzicht auf Kongresstaschen, weniger Drucksorten etc.).
Die Richtlinien des Umweltzeichens wurden anhand mehrerer Veranstaltungen auf ihre Durchführbarkeit getestet und bieten Ihnen eine ausgereifte Grundlage für ein Green Meeting – aber machen Sie sich selbst ein Bild davon und leisten Sie Ihren Beitrag zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit.
Ansprechpartnerin
Mag. Barbara Dusek
Fachliche Betreuung und organisatorische Abwicklung – VKI (Verein für Konsumenteninformation)
Linke Wienzeile 18
1060 Wien
tel: +43 (0) 1 588 77-235
mail: umweltzeichen@vki.at